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Montag, 10. Dezember 2012

{Rezension} Vater, Mutter, Tod von Siegfried Langer

Verlag: List Verlag
Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Berlin
ISBN: 978-3548610511
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2011
Preis: 8,99 €






Katharsis

Ein kleiner Junge kommt in einer Berliner Wohnung zu Tode. Eine Frau verbringt den Nachmittag mit ihrer Mutter als diese plötzlich spurlos verschwindet. Ein Kommissar, der auf der verzweifelten Suche nach einem kleinen Jungen ist.




Was ist Wahn, was Realität? Diese Frage stellt man sich fast ununterbrochen, während man den Krimi von Siegfried Langer liest. Lange Zeit weiß man absolut nicht, wie die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammen passen, ständig wechselt der Autor zwischen den Zeiten, mal spielt die Geschichte in der Gegenwart, dann wieder einige Tage in der Vergangenheit. Dies alles ist äußerst undurchsichtig und verworren, zumal man nie weiß, ob seine Protagonisten dies nun wirklich erleben oder ob die Geschehnisse in deren Wahnvorstellungen stattfinden.

Doch gerade hieraus zieht der Psycho-Krimi seine Spannung. Man weiß als Leser nie, woran man ist, lange Zeit ahnt man noch nicht einmal, um was es genau in der Geschichte geht und doch gelingt es Siegfried Langer mit seiner einfühlenden, flüssigen und äußerst fesselnden Erzählweise sehr gut, einen problemlos an seinen Krimi zu binden und ständig die Neugier ob dem Ausgang der Geschichte auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Auch wenn eine klassische Spannung eher wenig vorhanden ist und mehr im Hintergrund lauert. Die Auflösung überrascht und doch ist sie die einzige logische Schlussfolgerung und bringt schlussendlich Klarheit in den Krimi.

Auch seine Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet, facettenreich angelegt und überzeugen bis in die kleine Nebenrolle. Wobei ich hier auf die einzelnen Figuren gar nicht näher eingehen möchte, da man sonst zwangsläufig über die Geschichte an sich zu viel verraten würde.

Fazit: Ein sehr komplexer Psycho-Krimi, der hervorragend mit Wahn und Realität spielt und mit wunderbar beschriebenen, facettenreichen Charakteren absolut überzeugt.

Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Siegfried Langer, geboren 1966, stand unter anderem als Schauspieler auf der Bühne und vor der Kamera. Sterbenswort ist nach dem Erfolg von Vater, Mutter, Tod sein zweiterThriller bei List.

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